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Installation von Windows 10

Der hier beschriebene Test wurde unter VirtualBox 4.3.30 mit linuxmuster.net 6.1.1 / LINBO 2.2.16 durchgeführt. Als ISO wurde → win10_N_German_x64.iso verwendet.

Folgende Punkte habe ich beachtet:
  1. der hibernate-Modus muss abgeschaltet werden
  2. nach Einspielen von win10.global.reg muss ein Neustart erfolgen
  3. vor der Domänenaufnahme kein Image schreiben, sonst macht die Domänenaufnahme Probleme oder klappt nicht richtig
  4. Restaurieren des Systems nur mit dem „new“-Button, geht meist schneller und ergibt keine rsync-Fehler
  5. in der Start.conf die Option AutoPartition = yes setzen, sonst machte das Restaurieren mit „new“ bei mir manchmal Probleme
  6. den Sync-Button in der Start.conf abschalten mit SyncEnabled = no und DefaultAction = new

0.) Neue Virtuelle Maschine erzeugen

Zum Testen wurde in VirtualBox folgende Maschinenkonfiguartion benutzt:

  • HD: 80 GB SATA, dynamisch
  • CD-ROM - IDE
  • 2 GB RAM, 1 Prozessor
  • PAE einschalten
  • Internes Netzwerk: gruen

1.) Neue start.conf.win10 - Datei

Am Server kann man die template-Datei für Windows 7 /var/linbo/examples/start.conf.w7 verwenden und mit folgender Aufteilung für den Testbetrieb anpassen:

  • sda1: 20 GB id=7 / ntfs (Systempartition, für produktive Systeme entsprechend größer anlegen)
  • sda2: 10 GB id=7 / ntfs (Datenpartition)
  • sda3: Rest id=83 / ext4 für LINBO-Cache

Folgende Einstellungen sind dabei empfehlenswert:

AutoPartition = yes

SyncEnabled = no
DefaultAction = new

Datei dann unter /var/linbo/start.conf.win10 ablegen - im folgenden wird in LINBO als Rechnergruppe „win10“ verwendet.

Tipp: Für eine optimale Verwendung von SSD-Laufwerken sollte die Partitionsgröße (in kB) der start.conf.win10 durch 2048 ganzzahlig teilbar sein:
- für 10 GB „Size = 10000384“
- für 20 GB „Size = 20000768“
- für 40 GB „Size = 40001536“

2.) Registrieren des Clients

Client über Netzwerk/PXE booten und dann in LINBO registreren, dabei die Rechnergruppe „win10“ angeben. Client herunterfahren.

3.) Import Workstations, Partitionieren

Am server import_workstations durchführen, dann Client booten, partitionieren und Client herunterfahren.

4.) Installation von Windows 10 mit Installationsmedium oder ISO-Datei

Nun auf dem Client die Bootreihenfolge 1.) CD/DVD 2.) Platte einstellen und in das CD/DVD-Laufwerk das Installationsmedium/ISO-Datei einlegen und Client booten. Die nun durchlaufende Installation dauerte im VBox-Client ca. 30 Minuten. Dabei werden auch Online-Updates mit eingepielt.

  • Installation von Windows 10 Pro N (Installationsablauf benötigt 3 Reboots)
  • Bei der Abfrage des Product-Key immer überspringen/verschieben auswählen
  • Benutzerdefiniert: Windows 10 in der aufgelisteten Partition 1 installieren
  • Bei „Schnell einsteigen“ die → Einstellungen anpassen auswählen, dann alle angebotenen 8 Optionen ausschalten
  • Bei „Wen gehört dieser PC?“ die Option „Mir“ auswählen (sonst erfolgt eine Domänenabfrage)
  • Kein Microsoft-Konto verwenden → Schritt überspringen
  • Als erster Benutzer/lokaler administrativer Benutzer z.B. „winadmin“ verwenden
  • Netzwerke: PC soll im Netzwerk gefunden werden → Ja

Nach dem Erscheinen des Desktops unter Startmenü → Einstellungen → Konten → Arbeitsplatzzugriff → Domäne beitreten oder verlassen → PC umbenennen den Namen des PC auf den bei LINBO eingegebenen Namen ändern und Neustart.
Jetzt ggf. noch die VirtualBox-Guest-Additions einlegen und installieren (hier AMD 64 - Paket), ebenso Firefox, VLC, LibreOffice und Irfanview und Neustart.

5.) Bootreihenfolge einstellen

Client herunterfahren und als Bootreihenfolge einstellen 1.) Netzwerk/PXE 2.) Platte. Ab jetzt bootet der Client somit immer über LINBO.

6.) Registry-Patches einspielen

Nun benötigt man zwei Registry-Patches, download der aktuellen Versionen bei github:
win10.image.reg
win10.global.reg
Diesen beiden Patches am Besten am Server unter /var/linbo/examples/ ablegen.

Zuerst am Server die Datei win10.image.reg kopieren/umbenennen nach /var/linbo/win10.cloop.reg.

Dann den Win10-Client booten (unsyncronisiert - grüner Pfeil), im Explorer den Pfad „\\server\linbo-repo\examples“ aufrufen und als „administrator“ anmelden. Von dem Verzeichnis die Datei win10.global.reg (wird ggf. ohne die Dateierweiterung .reg angezeigt ) auf den Desktop kopieren.

Abschließend die Reg-Datei win10.global.reg doppelklicken um den Patch zu installieren. Schließlich den Client herunterfahren.

7.) Domänenaufnahme

Zur Domänenaufnahme den Client wieder neu starten (unsyncronisiert - grüner Pfeil), anmelden und dann aufrufen:
Einstellungen → Konten → Arbeitsplatzzugriff → Domäne beitreten oder verlassen → Domäne beitreten

Jetzt den Domänennamen eingeben (Default bei linuxmuster.net ist „SCHULE“) und sich als „domadmin“ authentifizieren. Nach ein paar Minuten erscheint eine Abfrage zum Kontotyp der Domäne - diese Abfrage überspringen. Dann den angebotenen Neustart durchführen.

Den Client starten (unsyncronisiert - grüner Pfeil) und als ein Domänenbenutzer anmelden (z.B. pgmamdin). Unter Explorer → Dieser PC müssten nun (für einen Lehrer) die Netzwerkshares H:, K:, S: T: und V: erscheinen.

Um einen lokalen User anzumelden kann man die Zeichenfolge „.\<user>“ verwenden.

Bei der Anmeldung wird für jeden Benutzer ein lokales Profil erzeugt, das minimal 105 MB groß ist!!!

8.) Erstes Domänen-Image schreiben

Vor dem Schreiben des Image muss der Hibernate-Schellstartmodus wegen der LINBO-Syncronisation abgeschaltet werden. Als Administrator in der Konsole:

C:\> powercfg /H off

oder Registry-Patch einspielen:

win10.hiberoff.reg
Windows Registry Editor Version 5.00
 
[HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Control\Power]
"HibernateEnabled"=dword:00000000

Dann reboot - sicherheitshalber.

Das nun geschriebene Image belegt auf der Festplatte des Clients ca 10 GB und die cloop-Datei am Server hat ca. 5 GB.

9.) Komplett-Restore des Domänen-Image

Beim Verwenden des Domänen-Image auf einem anderen virtuellen Client ergab sich nach einem Komplett-Restore keine Fehlermeldung und die Domänenanmeldung funktionierte wie beim ersten Client. Das Komplett-Restore dauerte ca. 3-4 Minuten (mit ssd, cloop ca 5 GB groß).

Empfehlung:

Syncronisieren deaktivieren und immer Komplett-Restore durchführen. In der start.conf:
AutoPartition = yes

SyncEnabled = no
DefaultAction = new

Damit erspart man sich den nachstehenden Workaround und weitere Probleme.


Problembehebung

Workaround: Domänenanmeldung nach Syncronisieren funktioniert nicht

Bei einer normalen Syncronisation des Image treten unter LINBO Fehlermeldungen auf: rsync kann mehrere Daten (insbesondere verlinkte Dateien und Verzeichnisse in den Profilverzeichnissen) nicht schreiben.
Als Folge davon funktioniert die Anmeldung des Benutzerprofildienstes nicht mehr. Ebenso haben angemeldete User kein oder nur ein unvollständiges Startmenü. Auch der Lizenzierungs/Aktivierungs-Dienst arbeitete danach nicht mehr richtig.

Die Ursache liegt wahrscheinlich in fehlenden Zugriffsrechten, die von rsync im NTFS-Dateisystem bei verlinkten Verzeichnissen nicht korrekt restauriert werden oder auch in fehlerhaft verlinkten Verzeichnissen in den Profilen der Benutzer.

Workaround: Die Dateirechte im Verzeichnis C:\Benutzer\Default abändern.

  1. Den lokalen Administrator-Account aktivieren:
    net user administrator * /active:yes

    und sich danach als dieser Administrator anmelden. (Eingabe beim Login: „.\Administrator“)

  2. Im Explorer unter Datei → Ordner und Suchoptionen ändern → Ansicht alle ausgeblendeten Dateien und geschützten Systemdatein anzeigen lassen
  3. Beim Verzeichnis C:\Benutzer\Default mit der rechten Maus-Taste: Eigenschaften → Sicherheit → Erweitert auswählen
  4. Nun den Besitzer von SYSTEM auf den lokalen Administrator ändern: Besitzer → ändern → Pfade… → PC-Name auswählen → OK. Jetzt „Administrator“ eingeben und → Name überprüfen → OK.
  5. Die Option „Besitzer des Objektes und untergeordneter Container ersetzen“ auswählen und → Übernehmen.
  6. Jetzt „Vererbung deaktivieren“ und dann auswählen „Alle vererbten Berechtigungen aus diesem Objekt entfernen“
  7. Danach „Vererbung aktivieren“ und → Übernehmen anklicken
  8. Zum Schluss „Alle Berechtigungseinträge für untergeordnete Objekte durch … ersetzen“ auswählen und wieder → Übernehmen anklicken

Alle Fenster schließen und nach Reboot mit LINBO ein Image schreiben.

Beim Syncronisieren treten zwar manchmal weiterhin Fehlermeldungen auf, doch Windows 10 funktioniert anschließend ohne Probleme.

Alle Auswirkungen dieses Workarounds insbesondere durch die Änderungen der Zugriffsrechte eines Systemverzeichnisses kann ich leider nicht abschätzen. Auch habe ich nicht geprüft ob alle einzelnen Schritte unbedingt notwendig sind. Bei einem Testlauf trat das Problem auf, dass Windows-Updates nicht mehr eingespielt werden konnten - evtl. kann dies auf den Workaround zurückzuführen sein.

Durch die rsync-Fehler ist Windows 10 so verändert, dass häufig die Aktivierungs-Software „slmgr“ nicht mehr arbeitete und auch der zugehörige Dienst nicht startet. Ein neuer Product-Key lässt sich dann nicht mehr einspielen. Der hier beschriebene Workaround behob dieses Problem leider nicht.

Workaround mit der Eingabeaufforderung als Administrator:
Die folgenden Befehle erst ausführen, nachdem gesynct wurde und dabei auch Fehler auftraten! Ohne einen vorgeschalteten LINBO-Sync traten Endlosschleifen durch Verlinkung auf.

C:\> takeown /A /R /D Y /F C:\Users\Default
C:\> icacls C:\Users\Default /reset /C /T
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